Die Ausstellung richtet sich explizit an ein junges Publikum und eignet sich für Exkursionen mit Schulklassen aller Bildungsstufen (ab 12 Jahren). Sie bietet Diskussionsstoff zu folgenden Unterrichtsthemen: Kulturgeschichte - Diversität - Interkulturelle Kompetenz - Griechische Mythologie - Gesellschaft - Demokratie - Philosophie - Gleichstellung - Gender - Digitalisierung - Medienkompetenz - Künstliche Intelligenz.
Interaktive Medien wie Spracherkennung, Emotionsanalyse, Mimikerkennung und Videomapping, ermöglichen das direkte Gespräch mit den historischen Figuren. Ein zehnköpfiges Team von Schauspielerinnen und Schauspielern hat bei der Entstehung der Ausstellung mitgewirkt. In insgesamt zwölf Videoinstallationen verleihen sie den antiken Statuen und Büsten ihre Stimmen, ihren Ausdruck und eine zeitgenössische Sprache. Auf diese Weise treten die Skulpturen in einen poetischen Dialog mit dem Publikum. Die griechischen Gottheiten Hermes, Aphrodite, Apollon und Athena können über Mikrofone direkt ‹angesprochen› und zu ihrer Geschichte befragt werden. In prägnanten Videosequenzen erläutern die olympischen Gottheiten ihre Bedeutung in der griechischen Mythologie und äussern sich zu aktuellen Themen der Gegenwart.
Mit dem Pilotprojekt beschreiten die Ausstellungsmacher neue faszinierende Wege der digitalen Kulturvermittlung. Der unkonventionelle Einsatz von Speech Recognition, Dynamic Video Mapping, Facial Expression Detection und Emotion Analysis, lässt die Antikensammlung Bern in einem vollkommen neuen Licht erscheinen. Das Ausstellungsprojekt wurde im Rahmen des Innovationswettbewerbs zum Förderakzent «Kultur.Digital» vom Amt für Kultur des Kantons Bern als modellhaftes Vorhaben im Bereich der digitalen Kulturvermittlung ausgezeichnet. Mit dem Förderakzent werden herausragende innovative Projekte unterstützt, die eine breite kulturelle Teilhabe ermöglichen und neue Perspektiven der digitalen Kulturvermittlung erschliessen.
Im Fokus der Ausstellungsthematik steht die Auseinandersetzung mit der eigenen Kulturgeschichte und Gegenwart. Ausgehend von historischen Anknüpfungspunkten, werden aktuelle Themen wie die kulturelle Vielfalt, interkulturelle Kompetenz, Gleichstellung und gesellschaftliche Verantwortlichkeit in leicht zugänglicher Weise vermittelt. Mit der Ausstellung wird die junge multikulturelle Generation gezielt für ihre gemeinsame Geschichte und Zukunft begeistert. Kulturelle Verantwortlichkeit gegenüber sich selbst und der Gesellschaft wird sinnlich erfahrbar. «Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Wie wollen wir sein?». Der Ausstellungsbesuch wird zu einer fantastischen Entdeckungsreise in die kollektive und in die eigene Identität. Weltbilder, Anschauungen und Orientierungsmuster werden ausgehend von der europäische Mentalitätsgeschichte reflektiert. Dadurch trägt die Ausstellung zu einem besseren Verständnis aktueller Entwicklungen bei und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie fördert sowohl den Dialog zwischen jung und alt wie auch zwischen fremd und vertraut. Die Neugier der Schülerinnen und Schüler wird in pädagogisch attraktiver Form herausgefordert. Die Lust auf weiterführendes Wissen wird bewusst gestärkt... oder wie es die Monumentalskulptur eines Dioskuren im Eingang der Ausstellung begrüssend sagt: «Wenn wir unsere Geschichte kennen, lernen wir uns selbst verstehen! … Wenn wir sie nicht kennen, verstehen wir uns selbst nicht!».
Das Ausstellungskonzept wurde von den Medienkünstlern Franticek Klossner und Marc-André Gasser entwickelt und in Zusammenarbeit mit den Archäologinnen Prof. Dr. Elena Mango, Dr. Josy Luginbühl und Cinzia Marti in der Antikensammlung der Universität Bern umgesetzt. Im transdisziplinären Zusammenspiel von Geisteswissenschaften, Videokunst, Archäologie, Interaktiven Theaterformen und neusten digitalen Technologien, ist eine äusserst lebhafte unkonventionelle Ausstellung entstanden. Sie richtet sich explizit an die junge multikulturelle Generation und versteht sich als zeitgemässes Bildungsangebot für Schulklassen aus der gesamten deutschsprachigen Schweiz. Die Ausstellung vermittelt sowohl kulturelle Themen wie auch Themen der Digitalisierung und verbindet beide Bereiche mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen. Das digitale Zeitalter trifft auf seine Kulturgeschichte. Die digitale Transformation und ihr Einfluss auf unseren Alltag werden direkt physisch erlebbar. Neue Technologien können im spielerischen Dialog mit den antiken Skulpturen erprobt und reflektiert werden. Dadurch wird der medienkritische Blick geschärft und die Medienkompetenz in pädagogisch attraktiver Weise gefördert.
Ein zehnköpfiges Team von Schauspielerinnen und Schauspielern hat bei der Entstehung der Ausstellung mitgewirkt. In insgesamt zwölf interaktiven Videoinstallationen verleihen sie den antiken Statuen und Büsten eine zeitgenössische Sprache, Charisma, Charme und Charakter. Die griechischen Gottheiten Hermes, Aphrodite, Apollon und Athena können über ein Mikrofon direkt ‹angesprochen› und zu ihrer Geschichte befragt werden. Digitale Spracherkennung ermöglicht den Dialog in Echtzeit. In prägnanten Videosequenzen beantworten die olympischen Gottheiten die Fragen des Publikums und geben Auskunft zu ihrer Herkunft und zu ihrer Liebes- und Lebensgeschichte. Ihre Antworten geben nicht nur Aufschluss zu ihrem historischen Hintergund und ihrer Bedeutung in der griechischen Mythologie; sie verraten auch in pointierten Worten, was sie zur aktuellen Gegenwart denken. Die Schauspielerin Eva Marianne Berger begeistert das Publikum in der Hauptrolle der mächtigen Pallas Athena, einer alles überragenden Monumentalskulptur deren Original sich im Louvre Paris befindet. Aphrodite, die Göttin der Schönheit und der Liebe, wird in einer ausdrucksstarken Performance von der international bekannten Schauspielerin Isabelle Stoffel verkörpert und der junge deutsche Schauspieler Johannes Schumacher brilliert als Satyr in einer überaus sinnlichen Interpretation des «Barberinischen Fauns», dessen Original in der Glyptothek in München steht. In weiteren Hauptrollen sind vertreten: Ben Gageik als Herakles, Lisanne Hirzel als Bürgerin von Athen, Malte Homfeldt als Götterbote Hermes, Jasmin Kiranoglu als Königin Niobe, Antonio Ramón Luque als Apoll vom Belvedere und Bernhard Schneider als römischer Kaiser Caracalla.
In einer interaktiven Videoinstallation, die sich auf das «Orakel von Delphi» bezieht, werden die Emotionen der Besucherinnen und Besucher analysiert und kommentiert. Der sprechende Kopf einer Monumentalstatue verkündet den überraschten Gästen «wie sie sich fühlen». Ihr Gesichtsausdruck wird aufgrund einer visuellen Mimikerkennung und einer digitalen Emotionsanalyse eingestuft und nach dem errechneten Mittelwert ihrer Stimmungslage «gedeutet». Die poetischen Kommentare des Orakels werden individuell aus einer Video-Library abgerufen. Der junge Schweizer Schauspieler Antonio Ramón Luque, bekannt aus der SRF-Webserie «Nr. 47», verleiht dem digitalen «Emotions-Orakel» seine Ausstrahlung und seinen überzeugenden Ausdruck.
Mit einer Videoperformance zur Geschichte der Philosophie und der Aufklärung, ist auch Deutschlands bekannteste freie Philosophin, die Bestsellerautorin Rebekka Reinhard in der Ausstellung vertreten. Umgeben von prominenten Zuhörern wie Platon, Sophokles und Homer, äussert sich die Philosophin zu aktuellen Fragen unserer Zeit. In engagierten und begeisternden Statements erörtert sie zentrale Themen der Ausstellung wie Diversität, Gleichstellung, Individuation, Interkulturelle Kompetenz und Verantwortlichkeit gegenüber sich selbst und gegenüber der Gesellschaft. Mit ihrer Performance haucht sie einem Bildnis der antiken griechischen Dichterin «Sappho» neues Leben ein und verleiht ihr eine prägnante Stimme der Gegenwart.
Das Ausstellungskonzept wurde von den Medienkünstlern Franticek Klossner und Marc-André Gasser entwickelt und in Zusammenarbeit mit der Archäologin Prof. Dr. Elena Mango in der Antikensammlung der Universität Bern umgesetzt. Im transdisziplinären Zusammenspiel von Geisteswissenschaften, Videokunst, Archäologie, Interaktiven Theaterformen und neusten digitalen Technologien, ist eine äusserst lebhafte unkonventionelle Ausstellung entstanden. Während sich der Initiant des Projekts, der Künstler Franticek Klossner, dem Ausstellungskonzept, der Inszenierung, dem Drehbuch und der Schauspielführung widmete, entwickelte Marc-André Gasser die Software in den Bereichen Speech Recognition, Dynamic Video Mapping, Facial Expression Detection und Emotion Analysis, sowie die Hardware zur technischen Umsetzung der insgesamt zwölf interaktiven Videoinstallationen. In den wissenschaftlichen Bereichen der Kulturgeschichte, der Archäologie und Philosophie, wurden die Medienkünstler von Prof. Dr. Elena Mango, Dr. Josy Luginbühl und Cinzia Marti unterstützt und beraten. Das Ausstellungsprojekt wurde im Rahmen des Innovationswettbewerbs «Kultur.Digital» vom Amt für Kultur des Kantons Bern als modellhaftes Vorhaben im Bereich der digitalen Kulturvermittlung ausgezeichnet.
Digitale Kulturvermittlung
Interview mit Hans Ulrich Glarner
Amt für Kultur des Kantons Bern